Wie sieht es aktuell aus mit der Kinder- und Jugendbeteiligung in Kommunen? Gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro Dresden stellte das Landeszentrum Jugend + Kommune aktuelle Erkenntnisse auf dem Bundeskongress vor. Die Erkenntnisse entstanden in einer kommunalen Befragung 2022, welche das Netzwerks Kinderrechte im Mittelpunkt erhob. Diese Ergebnisse wurden nun auf dem Bundeskongress vorgestellt.

In vielen Kommunen gehört es bereits zum Alltag, dass junge Menschen z.B. bei der Spielplatzgestaltungen einbezogen werden, aber leider noch nicht flächendeckend bei anderen Entscheidungen, welche ebenfalls die Interessen von jungen Menschen berühren, wie es § 80 KVG LSA klar benennt. Auch nannten die Ansprechpersonen aus den Kommunen, dass ein Erfolgsgarant für die Kinder- und Jugendbeteiligung die Haltung der Entscheider:innen (Stadtpolitik, Bürgermeister:innen) sei. Diese Aussage wurde als Diskussionsgrundlage genutzt, um mit den Teilnehmer:innen über ihre eigene Beteiligungsarbeit und -haltung in den Austausch zu kommen. Die gesamte Präsentation ist hier einsehbar.

Der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit fand vom 16.-18.09.2024 in Potsdam statt. Knapp 2000 Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit tauschten sich in 193 Fachveranstaltungen aus.

Über das gesamte Jahr hinweg wurden neun Fachkräfte in einer dreiteiligen Qualifizierungsreihe zu Beteiligungsmoderator:innen weitergebildet. Das dritte und letzte Modul fand kürzlich in Magdeburg statt, mit dem Schwerpunkt auf dem Thema "Moderation". Dabei ging es um die Planung, Durchführung und Evaluation der Moderation von Beteiligungsprozessen.

Neben der fachlichen Vertiefung stand der kollegiale Austausch im Vordergrund. Durch gegenseitige Fallberatungen konnten die Teilnehmenden die erlernten Methoden direkt anwenden. Als Gast war Simon Reidenbach, ehemaliger Vorsitzender des Jugendbeirats Wolmirstedt und des Jugendkreistags Börde, der seit kurzem auch Mitglied im Stadtrat von Wolmirstedt ist. Er stand den Teilnehmenden Rede und Antwort und teilte seine Erfahrungen aus seiner jahrelangen Teilnahme als junger Mensch in Beteiligungsprozessen.

Wir wünschen allen Absolvent:innen der Qualifizierungsreihe viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer kommenden Projekte und alles Gute für die Zukunft!

Die nächste Qualifizierungsreihe Beteiligung + Moderation findet 2026 statt.

die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist ein zentrales Anliegen in der Kommunalpolitik. Doch ist noch nicht flächendecken bekannt, wie die Umsetzung in Sachsen-Anhalt gestaltet wird. Dazu hat das Landeszentrum Jugend+ Kommune einen Fragebogen entwickelt, um umfassendes Bild der aktuellen Situation und Bedarfen zu erhalten.

Der Fragebogen ist hier online verfügbar.

Der Fragebogen richtet sich an Fachkräfte aus der Kommunalverwaltung in Sachsen-Anhalt und widmet sich folgenden Themenbereichen:

  • Aktueller Stand der Beteiligung in Ihrer Kommune
  • Identifizierung von erfolgreichen Beteiligungsprozessen
  • Erkennen von Herausforderungen in der Beteiligung
  • Wünsche und Bedarfe an die kommunale Beteiligung

Die Aussagen werden anonym ausgewertet.

Unter folgenden Links können die Datenschutzhinweise zur Umfrage nachgelesen werden: Datenschutzhinweise zur Ist Stand Analyse sowie Datenschutzrechtliche Hinweise soSci Survey München

 

„Beteiligung braucht Qualifikation“ so heißt ein Standard der Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung. Diesem folgt auch das Landeszentrum Jugend+ Kommune. Dazu hat es 2018 die Qualifizierungsreihe zur Beteiligung+ Moderation entwickelt. Denn mit Hilfe des Wissens über Beteiligung können gelingende Beteiligungsstrukturen in den Kommunen entwickelt werden. Nun fand in Stendal das zweite Modul statt.

Wie bereits im ersten Modul, nahmen auch diesmal wieder elf Fachkräfte aus ganz Sachsen-Anhalt teil.

Gemeinsam widmeten wir uns wichtigen Themen wie der eigenen Rolle in der Beteiligungsarbeit. Hierfür durften wir Janine Kaminski, die Ansprechpartnerin für Kinder und Jugendliche in der Kinder- und Jugendinteressenvertretung der Hansestadt Stendal, begrüßen. Sie stellte ihre Arbeit vor und erläuterte u.a. den Weg, den die Kinder- und Jugendbeteiligung in Stendal genommen hat.

An den folgenden zwei Tagen begleitete uns Tobias Thiel von der Evangelischen Akademie Wittenberg. Er bot unter anderem einen Einblick in die Sinus-Studie, was zu einem intensiven Austausch über die verschiedenen Zielgruppen und deren Zugänge führte. Ein weiteres zentrales Thema waren die Methoden der Beteiligungsarbeit. Wir stellten bewährte Methoden vor und die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, neue Methoden kennenzulernen und am letzten Tag direkt auszuprobieren.

Mit Vorfreude blicken wir nun auf das dritte und letzte Modul im September, um die Beteiligungskultur in unserer Region weiter zu stärken.

 

 

Als Jakob Springfeld die ersten Seiten aus seinem Buch „Unter Nazis – jung, ostdeutsch, gegen Rechts“ präsentierte, legte sich eine tiefe Stille über den Saal und alle Augen waren gebannt auf ihn gerichtet. Die Seiten zeigten die Namen von Opfern rechter Gewalt in Deutschland - ein ergreifendes Zeugnis mit 8 Seiten und 235 Namen.

Jakob erzählte von seiner Jugend in Zwickau, wie er erstmals mit dem Thema Politik und Rechtsextremismus konfrontiert wurde. Er sprach über den NSU, der von Zwickau aus agierte und seinen unermüdlichen Kampf um die Erinnerung an die Opfer des NSU-Terrors. Dabei berichtete er auch von den fortwährenden Bedrohungen durch Rechtsextremisten bis in die Gegenwart.

Die Lesung und die anschließende Diskussion haben allen im Saal Mut und Kraft geschenkt, sich noch stärker in Stendal und Umgebung zu vernetzen. Vor der bevorstehenden EU- und Kommunalwahlen ist die Zustimmung zu antidemokratischen Kräften in der Region hoch, doch diesem Trend gilt es entschieden entgegenzutreten. Das Thema beschäftigt auch viele junge Menschen aus Kinder- und Jugendparlamenten. Die Geschichte und das Engagement von Jakob wirken empowernd und stärkend für die weitere Arbeit im KiJuPa.

Wir möchten uns herzlich beim Theater der Altmark für die gelungene Zusammenarbeit bedanken.

Das Landeszentrum legte in den letzten drei Tagen den Fokus auf eine intensive Qualifizierungsrunde. Mit dem bereits sechsten Durchgang des Weiterbildungsprogramms Beteiligung + Moderation Modul I brachten wir 11 Fachkräfte aus ganz Sachsen-Anhalt zusammen, um gemeinsam neue Perspektiven zu erschließen.

Gemeinsam tauchten wir in verschiedene Blickwinkel auf die Jugend ein und diskutierten die rechtlichen Grundlagen kommunaler Beteiligung. Wir reflektierten über die Bedeutung von Haltung und Macht in diesem Kontext. Am letzten Tag stand die Netzwerkarbeit im Mittelpunkt, ein unverzichtbares Element zur Stärkung kommunaler Kinder- und Jugendbeteiligung.

Wir freuen uns darauf, diesen inspirierenden Weg im Juni mit Modul 2 fortzusetzen und gemeinsam weitere Schritte zu gehen, um die Beteiligungskultur in unserer Region weiter zu stärken.