Am Freitag, den 28. November 2025, findet von 16:30 bis 19:30 Uhr im SaltLabs, Leipziger Straße 70 in Halle (Saale) das erste große Austauschtreffen für junge Menschen im Strukturwandel statt: MEET & CONNECT! 

Eingeladen sind alle jungen Menschen aus den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Mansfeld-Südharz, Saalekreis sowie aus der Stadt Halle, die sich für ihre Region und die Zukunft im Strukturwandel interessieren. 

Ziel des Treffens ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, miteinander ins Gespräch zu kommen, Ideen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen, in einer offenen, lockeren Atmosphäre und bei gutem Essen. 

Ein besonderes Highlight des Abends ist das Spiel „Deine Stimme“, das 2025 mit dem Deutschen Computerspielpreis als Bestes Serious Game ausgezeichnet wurde. Es regt auf kreative und spielerische Weise dazu an, über Demokratie, Mitbestimmung und gesellschaftliche Beteiligung nachzudenken. 

Die Teilnahme an MEET & CONNECT ist kostenfrei. Auch die Fahrtkosten werden übernommen. 

Alle jungen Menschen, die dabei sein möchten, können sich per E-Mail an mandy.vater@kinderstaerken-ev.de wenden oder einfach eine Nachricht auf Instagram (@justru_lsa) schreiben. 

MEET & CONNECT bietet jungen Menschen Raum, ihre Perspektiven einzubringen und sich aktiv an der Gestaltung der Zukunft ihrer Region zu beteiligen, gemeinsam, vernetzt und mit neuen Ideen.

 

Am vergangenen Mittwoch fand unser dritter Workshop der Reihe „Jugend. Wandel. Kommune“ statt. Diesmal beschäftigten wir uns mit dem Thema „Von der Vision zur Marke – Wie wir unsere Jugendfreundlichkeit sichtbar machen können“. Gemeinsam mit Referentin Carola Laun vom Kinder und Jugend Marketing Kontor (KJMK) erhielten wir wertvolle Impulse dazu, wie wir unsere Städte und Gemeinden als attraktive Orte für junge Menschen gestalten und präsentieren können. Der Workshop wurde von der Servicestelle Jugend und Strukturwandel Mitteldeutschland und dem Landeszentrum Jugend und Kommune initiiert.

Im Mittelpunkt stand für uns die Frage, wie wir junge Menschen gezielt erreichen können, auch jenseits klassischer Informationskanäle. Frau Laun zeigte uns anhand praktischer und selbstreflektierender Beispiele, wie wir unsere Öffentlichkeitsarbeit jugendfreundlicher gestalten können. Dazu gehören eine strategisch eingesetzte Kommunikation, ansprechende visuelle Formate, Präsenz auf relevanten Plattformen und vor allem echtes Interesse an den Themen der jungen Menschen.

Während des Workshops konnten wir eigene Erfahrungen und Beispiele einbringen, miteinander diskutieren und voneinander lernen. Dabei nahmen wir viele neue Anregungen und Ideen für unsere zukünftige Arbeit mit.

Unser nächster digitaler Input zur Kinder- und Jugendbeteiligung findet am 6. November 2025 statt. Unter dem Titel „Neutralitätsgebot für Kinder und Jugendgremien“ wird Dominik Neumann-Wächter vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) uns neue Impulse und Diskussionsanstöße geben.

Anmeldungen bitte an: jan.hennig@kinderstaerken-ev.de

Das Landeszentrum Jugend + Kommune hat auf der 8. Netzwerkkonferenz des Lokalen Netzwerks Kinderschutz im Salzlandkreis in Bernburg einen Workshop zur armutssensiblen Kinder- und Jugendbeteiligung gestaltet. 

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Kinder und Jugendliche, unabhängig von ihrer finanziellen Lage, besser in kommunale Entscheidungsprozesse einbezogen werden können. Denn Beteiligung ist kein „nice to have“, sondern ein verbrieftes Recht. Die UN-Kinderrechtskonvention, das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz sowie das Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt verpflichten Kommunen, junge Menschen aktiv einzubeziehen. 

Anhand von Praxisbeispielen, etwa dem Jugendgemeinderat am Muldestausee oder der Jugendbefragung im Landkreis Stendal, wurde gezeigt, wie Beteiligung gelingen kann, wenn sie niedrigschwellig, transparent und an den Interessen junger Menschen ausgerichtet ist.  

Im Workshop erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Strategien, um Barrieren für Kinder und Jugendliche in Armutslagen abzubauen, von Sprachhürden über fehlende Zeitressourcen bis hin zu eingeschränktem Zugang zu digitalen Angeboten. Dabei wurden drei Fallbeispiele analysiert und darauf geschaut, welche Zugänge und Barrieren sich ergeben, weshalb ein junger Mensch, der von Armut betroffen ist, nicht an einer Beteiligungsveranstaltung teilnimmt. Im letzten Schritt wurden dann Lösungsvorschläge erarbeitet. Dabei brachten die Teilnehmenden zahlreiche konkrete Ideen ein. So sollten Angebote grundsätzlich kostenfrei und niedrigschwellig gestaltet sein. Auch Fragen der Erreichbarkeit, etwa die Organisation von Hin- und Rückwegen, müssen von Beginn an mitgedacht werden. Orte und Zeiten sollten sich am öffentlichen Nahverkehr orientieren, um möglichst vielen jungen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Für die Ansprache ist es wichtig, verschiedene Kanäle zu nutzen und neben den Jugendlichen selbst auch ihr Umfeld, Familien und Freundeskreise, einzubeziehen.  

Das Landeszentrum Jugend + Kommune unterstreicht: Armutssensible Beteiligung bedeutet, jungen Menschen echte Mitsprache und Entscheidungsspielräume zu eröffnen und sie dabei so zu unterstützen, dass alle die gleichen Chancen haben, ihre Stimme einzubringen. 

Für das Landeszentrum Jugend + Kommune standen im September zwei wichtige Termine zur bundesweiten Vernetzung auf dem Terminkalender.

Das 10. Vernetzungstreffen der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente fand vom 02. – 04. September in der Internationalen Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg (in der Nähe von Flensburg) statt. Die Ansprechpersonen der verschiedenen Akademiestandorte kamen zusammen, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und sich weiterzubilden. Inhaltlich gab es einen spannenden Workshop zu queeren Lebenswelten und die Bedeutung für die Jugendarbeit. Während des gesamten Vernetzungstreffens wurde deutlich, wie vielfältig die Ansätze, Bedarfe, Erfolgsrezepte und Herausforderungen in den unterschiedlichen Bundesländern sind. Weitere Infos.

Ebenfalls das 10. mal trafen sich die Fach- und Servicestellen für Kinder- und Jugendbeteiligung zum Bundesvernetzungstreffen vom 08. – 09. September in Gauting (bei München). Der fachliche Austausch stand im Mittelpunkt des Treffens. Expert:innen aus den Bundesländern diskutierten aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Best Practices in der Beteiligungsarbeit. Dabei standen u.a. auch die Entwicklung von Qualitätskriterien für Beratungs- und Begleitprozesse auf der Agenda. Ein zentrales Thema war auch die Reflexion über den Nationalen Aktionsplan (NAP) für Kinder- und Jugendbeteiligung. Gemeinsam wurde erörtert, wie die Erkenntnisse der letzten Jahre die Praxis der Servicestellen und die Kinder- und Jugendbeteiligung in den Kommunen nachhaltig stärken können. Impulsvorträge, unter anderem von Claudius Siebel („Jugend für Europa“) und Sönke Deitlaff („Kinderfreundliche Kommune e.V.“), ergänzten die inhaltlichen Diskussionen und gaben neue Perspektiven für die Praxis. Weitere Infos.

Das Landeszentrum Jugend + Kommune Sachsen-Anhalt hat im Rahmen seiner Workshopreihe „Jugend. Wandel. Kommune“ den Workshop „Jugend erreichen“ durchgeführt. Maria Burkhardt und Jan Hennig gaben dabei praxisnahe Einblicke, wie Kommunen junge Menschen besser ansprechen und für Engagement und Beteiligung gewinnen können.

Ein zentrales Thema war die Lebenswelt junger Menschen: Nur wer versteht, wie Jugendliche ihren Alltag gestalten, welche Werte und Beziehungen für sie wichtig sind und welche Rolle digitale und analoge Räume spielen, kann erfolgreiche Beteiligungsangebote entwickeln. Dabei wurde deutlich, dass gerade im ländlichen Raum Herausforderungen wie eingeschränkte Mobilität oder das Gefühl des „Abgehängt-Seins“ eine große Rolle spielen. Gleichzeitig sind soziale Beziehungen und digitale Vernetzung wichtige Antriebskräfte für Beteiligung.

Im Workshop wurde herausgearbeitet, dass echte Beteiligung nur gelingt, wenn Jugendliche ernst genommen werden. Eine verständliche, inklusive und zeitnahe Ansprache ist dafür unverzichtbar. Zentrale Ansprechpartner:innen, persönliche Begegnungen sowie Multiplikator:innen in Schulen, Vereinen und Jugendeinrichtungen spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Definition von Zielgruppen. So lassen sich Ressourcen gezielter einsetzen, Kommunikation wirksamer gestalten und die Beteiligung inklusiver und nachhaltiger entwickeln.

Auch Vertrauen und Beziehungspflege waren wichtige Themen: Ob bei offenen Angeboten, Peer-to-Peer-Austausch, gemeinsamen Aktivitäten wie Gaming-Abenden oder Begegnungsformaten wie „eat and meet“ – Beteiligung lebt von Begegnung auf Augenhöhe.

Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen und Beispiele guter Praxis aus. Hürden und mögliche Lösungen wurden besprochen.

Der nächste Input zur Kinder- und Jugendbeteiligung findet am 08.10.2025 statt unter dem Titel:
„Von der Vision zur Marke - Wie Kommunen ihre Jugendfreundlichkeit sichtbar machen können“ mit Carola Laun, Kinder & Jugend Marketing Kontor.

Am Mittwoch ging es für uns zu einem Workshop in einer Kommune mit dem Titel „Wie tickt eigentlich Jugend?" Dies ist unsere Zusammenfassung:

Wenn über „die Jugend von heute“ gesprochen wird, klingt es oft so, als gäbe es eine einheitliche Gruppe, die gleich denkt, fühlt und handelt. Doch ein genauer Blick zeigt: Jugendliche sind vielfältig – in ihren Interessen, Lebenslagen, Perspektiven und Ausdrucksformen.

Bereits Sokrates beklagte im Jahr 399 v. Chr., dass „die Jugend schlechte Manieren habe und ihre Lehrer tyrannisiere“. Solche pauschalen Zuschreibungen begleiten junge Generationen seit Jahrhunderten. Sie blenden jedoch aus, dass Jugend eine Lebensphase voller Veränderungen, Chancen und Herausforderungen ist – und dass diese von sozialen, kulturellen und regionalen Bedingungen geprägt wird.

Ob in Schule, Ausbildung oder Freizeit: Jugendliche bewegen sich in unterschiedlichen Lebenswelten, die von digitalen Medien, lokalen Bildungsangeboten, kulturellen Stilen und persönlichen Netzwerken beeinflusst sind. Sie entwickeln eigene Jugendkulturen, die Zugehörigkeit stiften und zugleich Abgrenzung ermöglichen.

Studien wie die Shell Jugendstudie oder die Sinus-Jugendstudie zeigen, dass junge Menschen keineswegs eine homogene Gruppe bilden. Vielmehr spiegeln sich in ihnen gesellschaftliche Vielfalt, unterschiedliche Wertehaltungen und Zukunftsvorstellungen wider.

Für Politik, Kommunen und Fachkräfte bedeutet das: Wer Jugendliche ernst nehmen will, sollte sie nicht über einen Kamm scheren, sondern Jugend im Plural denken. Nur so können ihre Perspektiven sichtbar gemacht und ihre Potenziale gestärkt werden.