Das Warten hat ein Ende! Nach intensiver Beratung und sorgfältiger Auswahl hat die Jury die ersten vier Kommunen zur Stärkung der kommunalen Kinder- und Jugendbeteiligung 2024 ausgewählt. Über neun vielversprechende Anträge wurde beraten und entschieden. Auch in diesem Jahr bestand die Jury aus jungen Menschen sowie Fachkräften aus dem Bereich Jugendengagements, politischer Bildung und Jugendarbeit.
"Die Anträge aus den Kommunen enthielten vielfältige und spannende Ansätze zur Stärkung der Beteiligung." beschreibt Maria Burkhardt, Leiterin des Landeszentrums, den Prozess. Dies spiegelt das Engagement und die Kreativität wider, die in der Arbeit der Gemeinden zur Förderung der Jugendbeteiligung vorhanden sind. Die ausgewählten Pilotkommunen für dieses Jahr sind der Altmarkkreis Salzwedel, Dessau-Roßlau, Wethautal und Quedlinburg.
"Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit den ersten vier Kommunen, denn es geht nicht nur um die Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen, sondern auch um die Entwicklung von Prozessketten für die kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung im Verwaltungshandeln.“ sagt Maria Burkhardt. Die Auswahl dieser Pilotkommunen markiert den Beginn einer spannenden Phase des Austauschs und der Zusammenarbeit, die darauf abzielt, gelingende Ansätze zu identifizieren und zu verbreiten, um die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in ganz Sachsen-Anhalt zu fördern. Finanziert werden die Pilotvorhaben und das Landeszentrum Jugend + Kommune vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
Altmarkkreis Salzwedel plant nach einem großen Kick-off zur Jugendbeteiligung die Etablierung von regionalen Gruppen. Darin sollen junge Menschen stärker in die kommunalen Entscheidungsprozesse eingebunden werden. In den Regionalgruppen werden unterschiedliche Beteiligungsmethoden und -Formate erprobt, die sich an den Bedarfen der jungen Menschen in den Regionen orientieren.
Dessau-Roßlau beginnt mit der Entwicklung eines Kinder- und Jugendbeteiligungskonzepts und einer Jugendvertretung. Dazu wird es verschiedene Workshops mit jungen Menschen geben, um ihre Bedarfe und Anliegen einzubringen. Zusätzlich werden Informationen von jungen Menschen, für junge Menschen über die Verwaltung, Rathaus und Kommunalpolitik mit verschiedenen Methoden erarbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Stadtverwaltung selbst. Durch Fachforen und Weiterbildungen sollen Prozessketten für die Beteiligung entwickelt werden.
Verbandsgemeinde Wethautal möchte junge Menschen stärker in die örtliche Gestaltung einbinden. Als Anlass sieht die Verbandsgemeinde die Entwicklung einer Freizeitanlage. Durch diese Beteiligungserfahrung möchte die Verbandsgemeinde das Engagement von jungen Menschen in einem Jugendgremium zusammenführen und gemeinsam mit den jungen Menschen entwickeln.
Welterbestadt Quedlinburg plant durch verschiedene Maßnahmen junge Menschen, kommunale Entscheider:innen und Verwaltung in ihrem Austausch zu stärken. Städtebauliche Maßnahmen sollen dabei gemeinsam gestaltet werden. Die Stadt hat verschiedene Maßnahmen identifiziert, an denen eine Beteiligung von jungen Menschen von Bedeutung ist, um ihre Anliegen und Bedarfe frühzeitig miteinzubeziehen.
Der Landkreis Stendal plant, junge Menschen über Regionalkonferenzen und digitale Beteiligungstools an der Jugendarbeit zu beteiligen. An diesem Thema sollen Beteiligungsmethoden und -formate erprobt werden. Daraus resultierende Prozessketten sollen zukünftig, d.h. immer, wenn die Interessen von jungen Menschen berührt werden, zum Einsatz kommen unabhängig des Amtes.