Am Mittwoch ging es für uns zu einem Workshop in einer Kommune mit dem Titel „Wie tickt eigentlich Jugend?" Dies ist unsere Zusammenfassung:
Wenn über „die Jugend von heute“ gesprochen wird, klingt es oft so, als gäbe es eine einheitliche Gruppe, die gleich denkt, fühlt und handelt. Doch ein genauer Blick zeigt: Jugendliche sind vielfältig – in ihren Interessen, Lebenslagen, Perspektiven und Ausdrucksformen.
Bereits Sokrates beklagte im Jahr 399 v. Chr., dass „die Jugend schlechte Manieren habe und ihre Lehrer tyrannisiere“. Solche pauschalen Zuschreibungen begleiten junge Generationen seit Jahrhunderten. Sie blenden jedoch aus, dass Jugend eine Lebensphase voller Veränderungen, Chancen und Herausforderungen ist – und dass diese von sozialen, kulturellen und regionalen Bedingungen geprägt wird.
Ob in Schule, Ausbildung oder Freizeit: Jugendliche bewegen sich in unterschiedlichen Lebenswelten, die von digitalen Medien, lokalen Bildungsangeboten, kulturellen Stilen und persönlichen Netzwerken beeinflusst sind. Sie entwickeln eigene Jugendkulturen, die Zugehörigkeit stiften und zugleich Abgrenzung ermöglichen.
Studien wie die Shell Jugendstudie oder die Sinus-Jugendstudie zeigen, dass junge Menschen keineswegs eine homogene Gruppe bilden. Vielmehr spiegeln sich in ihnen gesellschaftliche Vielfalt, unterschiedliche Wertehaltungen und Zukunftsvorstellungen wider.
Für Politik, Kommunen und Fachkräfte bedeutet das: Wer Jugendliche ernst nehmen will, sollte sie nicht über einen Kamm scheren, sondern Jugend im Plural denken. Nur so können ihre Perspektiven sichtbar gemacht und ihre Potenziale gestärkt werden.
